Ab Mitte Juli wird Ostfilderns Stadtteil Scharnhausen wachsen. Bis zu 120 Flüchtlinge sollen dann in einer auf den bisherigen Tennisplätzen an der Jahnstraße neu zu errichtenden Unterkunft untergebracht werden. Dies teilte OB Christof Bolay am 23. März bei einer Bürgerversammlung im Feuerwehrhaus Scharnhausen mit. Eigentlich müsse Ostfildern mit seinen knapp 38.000 Einwohnern 280 Flüchtlinge aufnehmen, betonte er. Diese Größenordnung sei auch mit der neuen Unterkunft längst nicht erreicht. Allerdings sei das Projekt vertraglich zwischen Stadt und Landkreis auf zwei Jahre befristet; anschließend sei Wohnbebauung geplant, sagte der OB. „Wir haben keine andere Chance“, begründete der stellvertretende Landrat Matthias Berg den „Notstandort“ mit rund 60 Containern, darunter Sanitär-, Küchen- und Aufenthaltsräume sowie Büros für die Sozialbetreuung der Arbeiterwohlfahrt (AWO) und die Wohnheimverwaltung. „Natürlich ist dies eine relativ große Unterkunft für ein gewachsenes Wohngebiet“, räumte Berg auf besorgte Fragen von Anwohnern ein. Er empfahl jedoch, auf die Flüchtlinge zuzugehen: „Man geht anders miteinander um, wenn man sich kennt“, betonte er. Neben kritischen Nachfragen von Anwohnern, die sich unter anderem gewünscht hätten, früher einbezogen zu werden, gab es auch – unter anderem an die anwesenden Vertreter des Freundeskreises Asyl gerichtet – zahlreiche Kooperationsangebote. So wurden Räume und Sprachlehrer für den Deutschunterricht angeboten, es gibt Reitangebote eines Ponyhofs sowie Unterstützung für ein mögliches Sommerfest. Übrigens: Der Freundeskreis ist jederzeit offen für neue Mitwirkende.