Am 1. Dezember eröffnete die neue Markthalle im Scharnhauser Park. Joseph Khoury, der 2014 aus Aleppo nach Deutschland kam, betreibt hier mit seiner Familie und seinem  Partner, dem gelernten Koch Adnan Aljarab, ein Feinkostgeschäft. Die beiden haben sich vor zwei Jahren nach Ihrer Flucht aus Syrien in der Gemeinschaftsunterkunft in Ruit kennengelernt. „Adnan hat damals öfters für uns gekocht – sein syrisches Essen ist einfach das Beste!“  schwärmt Joseph. Als sich Ihnen in diesem Jahr die Chance bot, ein Geschäft zusammen zu eröffnen, haben Sie nicht lange gezögert und den Pachtvertrag für einen Stand in der neuen Markthalle unterschrieben. Neben mediterraner Feinkost wie Käse und Antipasti bieten die beiden im „Beituti“ auch hausgemachte syrische Spezialitäten an. Josephs Frau Maja und Koch Adnan bereiten das Essen täglich frisch in der am Stand angeschlossenen Küche zu. Neben Baba Ganoush, Couscous, Hummus, Falafel oder Linsensuppe gibt es täglich wechselnde, traditionelle Gerichte. Joseph kümmert sich um den Verkauf und wird hierbei von seinen Kindern unterstützt. Gemütliche Sitzecken neben dem Stand laden zum Verweilen ein. „Die letzten Wochen waren hart – wir haben Tag und Nacht gearbeitet, damit alles rechtzeitig zur Eröffnung fertig wird“ sagt Joseph. Die Mühe hat sich gelohnt – der Verkaufsstand kann sich sehen lassen und lockt bereits zahlreiche Kunden an. Neben Fleisch, Gemüse und Backwaren hat man in der neuen Markthalle mitten im Scharnhauser Park mit dem „Beituti“ nun auch die Möglichkeit, arabische Spezialitäten zu genießen und Feinkost einzukaufen.

Wir wünschen Adnan, Joseph und seiner Familie einen guten Start mit Ihrem Feinkostgeschäft und alles Gute für Ihre berufliche Zukunft.

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Am 18. 11. 2016 begegneten sich im Stadthaus 25 Menschen – Flüchtlinge und Paten – die sich im Rahmen des Programms der Bürgerstiftung Ostfildern (BSO) in Zusammenarbeit mit dem Freundeskreis Asyl und der Stadt seit Mai für- und miteinander engagieren. Im Jahr 2017 wird das Programm unter Leitung von Marcella Ulloa weitergeführt werden und das große Ziel ist, 150 Patenschaften am Ende des Jahres aufzubauen, sie vielfältig und mit Freude als Bereicherung des Alltags und der Integration zu gestalten.

Marcella Ulloa und Peter Stapelberg von der BSO begrüßten die Engagierten und stellten das Programm nochmals vor. Mehr als 100 Patenschaften konnten in Ostfildern seit Mai unter dem Motto „ Integration wird zusammen geflochten – Machen Sie mit!“ begründet werden. Das ist auch im Vergleich zu größeren Städten ein großer Erfolg und vor allem der engagierten Arbeit der Koordinatorin Frau Ulloa zu verdanken.

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Zum Kennenlernen stellen sich die Teilnehmer nach Ihren Heimatländern, dann nach der Dauer ihres Aufenthaltes in Ostfildern auf und Mentoren und Mentees erzählten mal in Deutsch, mal in der Heimatsprache, was ihnen diese Patenschaft bedeutet. Auch das Motto wurde in alle Sprachen der Runde übersetzt und vorgelesen. Von sehr schönen Entwicklungen wie der Vermittlung von Praktikumsplätzen wurde ebenso berichtet, wie von Enttäuschungen erzählt, wenn Angebote etwa im Sport immer weniger Resonanz erfuhren.

Manche Mentoren erkannten, dass der Zeitaufwand manchmal sehr hoch wurde, sie sich aber dennoch weiter engagieren werden. Der Freundeskreis Asyl und die Bürgerstiftung bieten nun auch Fortbildungsseminare zur Konfliktbewältigung unter Flüchtlingen an und es wird Workshops zu den vielfältigen Anforderungen bei der Betreuung von Familien geben.

Dr. Peter Stapelberg

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Fotos: Paul Petersen

 

Flüchtlinge machen ein Angebot für Einheimische und Asylbewerber: Im Juli 2016 wurde die Idee bei einem „Flüchtlingsdialog“ der Stadt Ostfildern geboren. So entstand das „Café Syria“, das am 12. November 2016 zum zweiten Mal im Katholischen Gemeindehaus in Ruit stattfand.
Gekocht haben syrische Männer „ der ersten Stunde“, die 2014 in die Unterkunft Brunnwiesenstraße eingezogen waren, gemeinsam mit ihren Familien.
Die Vorbereitung war aufwändig. Nach dem Einkauf in Kemnat im Bioladen eines syrischen Mitbürgers wurde an den heimischen Herden der syrischen Familien gekocht und vorbereitet, und am Samstag folgte der Transport der Gerichte nach Ruit. Kaum waren Tische und Stühle gestellt, füllte sich der Saal schon: mit Asylbewerbern, anerkannten Flüchtlingen, Einheimischen, vorwiegend aus dem Freundeskreis Asyl, auch Ulla Zitzler, die Vorsitzende des Freundeskreises, war da und Nathalie Stengel- Deroide, verantwortlich für die Flüchtlingshilfe der Stadt. Geplant war für etwa 100 Personen – und alle kamen.
Serviert wurde ein Streifzug durch die orientalische Küche: Falafel, Hummus, Tabouleh, dazu viele andere Köstlichkeiten. Der „Renner“ waren gerollte Fladenbrote, gefüllt mit Falafel, Salat und würziger Soße, aber auch die Platten mit den anderen Speisen und Süßigkeiten leerten sich rasch.
Gertrud Binder vom Freundeskreis begrüßte die Anwesenden, Marita Berenz fügte den Dank an die engagierten Köchinnen und Köche hinzu und ermunterte die Eingeladenen zu einem gemeinsamen Singen, begleitet von Thomas Hüsson-Berenz auf der Gitarre. Einer Bitte um Spenden kamen die Gäste großherzig nach.
Alle Beteiligten waren froh über den Anklang, den das Café gefunden hat. Ein Termin für eine Fortsetzung steht zwar noch nicht fest; aber die Familien wollen weitermachen.
Gertrud Binder
Bilder vom Café Syria am 12.11.2016 (von Nathalie Stengel-Deroide)

2016-apfelsaft-1In der ersten Oktoberwoche war das Team „Grüner Gockel“ der evangelischen Kirchengemeinde mit 30 Kindern und drei syrischen Flüchtlingen auf dem Spielplatz am Nussweg unterwegs, um 1,8 Tonnen Äpfel zu ernten. Unterstützt wurde das Team dabei von netten Anwohnern, sowie Konfirmandinnen und Konfirmanden.
Die Äpfel wurden nach Argenbühl in die Mosterei Pilz gebracht – hier wurden sie gepresst und in Flaschen abgefüllt. Aus den Äpfeln von der Spielplatzwiese am Nussweg wurden so rund 1200 Liter naturtrüber Apfelsaft. Eine Woche später war das Team noch einmal mit sechs Flüchtlingen auf zwei – von privat zur Verfügung gestellten – Obstbaumwiesen unterwegs, wo sie nochmals knapp 1 Tonne Äpfel schütteln und auflesen konnten. Zusammen mit drei Flüchtlingen wurden die Äpfel dieses Mal bei Getränke Volz in Scharnhausen zu Saft verarbeitet.

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Ab sofort kann der naturtrübe Apfelsaft aus Ostfildern in 1l-Flaschen (im 6er Kasten) gegen eine Spende (Richtwert 11 EUR incl. 2,40 EUR Pfand) oder in 5l BaginBox (Richtwert 7 EUR) erworben werden. Der Freundeskreis Asyl bedankt sich an dieser Stelle herzlich beim Team „Grüner Gockel“ allen Helfern, die bei dieser Aktion mitgewirkt haben und somit die Arbeit des Freundeskreis Asyl unterstützen.

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Auch in diesem Jahr war der Freundeskreis Asyl Ostfildern wieder mit einem eigenen Team beim Nellinger Kirbelauf am Samstag, den 22. Oktober 2016 vertreten.
Zehn Flüchtlinge aus dem Irak, Syrien, Gambia und Eritrea gingen an den Start. Zusammen mit den drei ehrenamtlichen Helfern Rüdiger Bachmann, Dietmar Häntsch und Eddy Erhard liefen sie die 7,3 km lange Strecke des Hauptlaufs. Bei den Gruppenwertungen der insgesamt 45 gemeldeten Männer Mannschaften erreichte das Team Platz 17 und 34. Auch die individuellen Zeiten der Männer können sich sehen lassen – die Bestzeit aus der Mannschaft erreichte dabei Omer Mehamedini, der nach knapp über 30 Minuten als Erster aus dem Team im Ziel einlief. Bei der anschließenden Urkundenübergabe waren die Männer sichtlich glücklich über die erfolgreiche Teilnahme. Herzlichen Glückwunsch an alle Läufer zu dieser sportlichen Leistung und ein großes Dankeschön an Nadine Erhard und Rüdiger Bachmann für die Organisation. 2016-kirbelauf-1

Viele Helfer standen bereit, schon bevor die Gemeinschaftsunterkunft in Ruit belegt wurde, um die  Flüchtlinge beim Ankommen  zu unterstützen, und gründeten Anfang 2014 den Freundeskreis Asyl Ostfildern e.V.. Und noch viel mehr Menschen sind in der Zwischenzeit, meist über den Freundeskreis Asyl, dazu gestoßen. Sehr viele Fragen konnten seither beantwortet, Probleme gelöst werden. Eine hauptamtliche Betreuung der vielen Patenschaften, die dabei formlos entstanden sind, gibt es seit Mai diesen Jahres durch das „Mentoring Programm für und mit Flüchtlingen in Ostfildern„, geleitet von Marcela Ulloa, getragen von der Bürgerstiftung Ostfildern, dem Freundeskreis Asyl und der Stadt.
Besuch aus Berlin hatten am 20. Oktober im Stadthaus die Verantwortliche Ulloa und Netzwerker des Programms. Axel Halling koordiniert das Projekt „Bürgerstiftungen stiften Patenschaften“ unter dem Dach der Initiative Bürgerstiftungen. Unterstützt von sieben ehrenamtlich Engagierten und fünf bei Stadt und AWO hauptamtlich mit Flüchtlingsarbeit befassten Fachleuten konnte Ulloa als Koordinatorin eine breite Palette an Aktivitäten vorstellen, die sich auf der Basis des Mentoringprogramms entwickelt haben.
Als ein wichtiger hauptamtlicher Knoten im Netzwerk zur Aufnahme und Integration der Neuankömmlinge schätzt Jörg Berrer das Mentoringprogramm. Er leitet den Bereich Soziales in der Stadtverwaltung. In seiner Darstellung wurde deutlich, wie eng und an wie vielen Schnittpunkten Haupt- und Ehrenamt eng zusammen wirken, was den Besucher aus Berlin sehr beeindruckte. Beispiel: Sharbanou Barzin (Sozialdienst) lernt alle Flüchtlinge kennen, die über die Anschlussunterbringung mit der Stadt zu tun haben. Die Kontaktdaten und vor allem individuellen Bedürfnisse derer, die eine Patenschaft wünschen, gibt sie an Ulloa weiter, die dazu die geeigneten Ehrenamtlichen suchen kann. Flüchtlinge, die noch vorläufig in eine Sammelunterkunft des Landkreieses eingewiesen werden, kommen in Kontakt mit Sonja Sambeth-Weber von der AWO. Auch sie informiert die Patenschafts-Koordinatorin, damit sie die passende eins-zu-eins-Betreuung finden kann. Bisher war Ulloa bei diesem Matching immer erfolgreich und konnte Mentoren für ihre Mentees finden: „Ich musste noch an keine Tür klopfen. Immer haben sich neue Paten von sich aus an mich gewandt“, freut sie sich. Jede Woche landeten mehrere Anfragen bei ihr. Es habe sich auch eingespielt, dass Interessenten durch die Stadtverwaltung an die Koordinatorin weiter verwiesen werden, ebenso durch den Freundeskreis Asyl. Dieser wurde in der Runde durch die Vorsitzende Ulla Zitzler vorgestellt.

Von den Interessenten möchte Koordinatorin Ulloa dann wissen, was sie tun können; haben sie Zeit für einmal Deutschstunde in der Woche oder eine Freizeitaktivität? Oder können sie eine engere Betreuung anbieten? Gibt es Vorstellungen zum Alter oder Geschlecht oder Religion des Mentees? Die erste Begegnung und Unterzeichnung der Patenschaftsvereinbarung betreut sie, ist aber auch weiterhin immer ansprechbar, wenn Fragen auftauchen. Ulloas Hoffnung: „Bei guter Beratung am Anfang bleiben die Menschen gern auch lange dabei.“ Mehrfach wurde in der Runde berichtet, dass Helfer ausgebrannt sind, zu viel gegeben haben und deshalb ganz aussteigen mussten. Nicht nur das Mentoring Programm soll helfen, hier Abhilfe zu schaffen. An der gleichen Baustelle wirken auch Kurse zum Thema, die immer wieder von der VHS Ostfildern angeboten werden, so dass alle „Neuen“ daran teilnehmen können.
Doch nicht nur eins-zu-eins-Patenschaften sind im oder zusammen mit dem Mentoring Programm entstanden, sondern auch themenbezogene Unterprojekte wie beispielsweise zwei Frauengruppen in Kemnat und der Parksiedlung oder eines zur Gewaltprävention in Unterkünften, bei dem auch Flüchtlinge als Mentoren mitwirken. Dem Gast aus Berlin berichteten mit Ilka Kriwet, Ulrich Kattmann und Rita Boemer drei Mentoren über Freuden und auch Ärgernisse ihrer Tätigkeit in zwei Anschlussunterbringungen der Stadt. Mit einem Besuch der WiFi-Boxen an der Niemöllerstraße endete der Besuch. Die Container wurden dem Freundeskreis Asyl durch das Unternehmen DAT zur Verfügung gestellt – fertig ausgestattet mit PCs und WLAN. Hier wurde als Projekt im Mentorig Programm die Vorbereitung von Flüchtlingen auf die Anhörung beim BAMF geleistet. Sonja Neubrand berichtete als jeden Abend präsente ehrenamtliche Betreuerin über das Angebot.

Das von Halling betreute Bürgerstiftungsprojekt ist Element des Programms „Menschen stärken Menschen“, das vom Bundesministerium für Familien, Senioren, Frauen und Jugend ins Leben gerufen wurde. Neben dem Bundesverband Deutscher Stiftungen nehmen auch andere Dachverbände wie u.a. die Bundesarbeitgemeinschaft der Freiwilligenagenturen (bagfa), die Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenbüros (BaS), die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) und Freie Wohlfahrtsverbände am Patenschaftsprogramm teil. Deutschlandweit sind 16 Bürgerstiftungen beteiligt, davon mit Stuttgart, Freiburg, Kernen und Ostfildern vier aus Baden-Württemberg. Bei diesen hat Halling sich nun erläutern lassen, wie das Programm jeweils individuell ausgestaltet wurde.

(von links) Sonja Neubrand, Koordinatorin der DATWifiBox, Peter Stapelberg von der Bürgerstiftung Ostfildern, Axel Halling vom Bundesverband der Stiftungen, Ulla Zitzler, Vorsitzende des Freundeskreises Asyl Ostfildern, Marcela Ulloa, Leiterin des Mentoring-Programms und Flüchtlinge in der Wifi-Box
(von links) Sonja Neubrand, Koordinatorin der DATWifiBox, Peter Stapelberg von der Bürgerstiftung Ostfildern, Axel Halling vom Bundesverband der Stiftungen, Ulla Zitzler, Vorsitzende des Freundeskreises Asyl Ostfildern, Marcela Ulloa, Leiterin des Mentoring-Programms und Flüchtlinge in der Wifi-Box

Die AG Arbeit des Freundeskreises Asyl hat zusammen mit dem Jugendbüro Ikeros und den Helfern der DAT-WiFi-Box Profile für sechs Flüchtlinge erarbeitet, die sich für Arbeits- und Ausbildungsstellen interessieren. Präsentiert haben sich die  Männer am Samstag, den 15. Oktober beim Job-Info-Tag der Realschule in Nellingen an einem eigenen Stand neben dem Ikeros-Jugendbüro. Die Männer stellten sich bei den austellenden Firmen persönlich vor und führten Gespräche über die verschiedenen Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten. Ein erster wichtiger Schritt auf dem Weg ins Berufsleben. An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Beteiligten, die mitgeholfen haben!

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Am 3. Juni 2016 sammelten Schüler des Otto-Hahn-Gymnasiums in Nellingen bei einem Spendenlauf insgesamt € 8.750 zugunsten der Bildungsbeihilfe für Flüchtlinge. Rund 900 junge Läufer umrundeten an diesem Tag immer wieder den Campus, um innerhalb von 20 Minuten so viele Runden wie möglich zu absolvieren. Zuvor suchten sie sich Spender, die entweder einen bestimmten Geldbetrag pro Runde bzw. einen pauschalen Betrag für die Aktion bereitstellten. Die Schülermitverantwortung (SMV) hat die Aktion unter der Verantwortung von Schülersprecherin Franziska Aichele und dem stellvertretenden Schülersprecher Samuel Müller ins Leben gerufen und eigenständig mit der Schülerschaft organisiert. Bei der offiziellen Spendenübergabe am Mittwoch, den 28. September überreichten die beiden ehemaligen Schülersprecher, zusammen mit Schulleiter Mario Lietzau, seinem Stellvertreter Klaus Schipke und den beiden Verbindungslehrern Rosmarie Küffner und Sebastian Eberhardt den Scheck an Laura Schettler und Jana Schwarz vom Freundeskreis Asyl. Die überwältigende Spendensumme wird im Rahmen der Bildungsbeihilfe des Freundeskreises Asyl eingesetzt, um Flüchtlinge während der Ausbildung oder im Studium finanzielle Unterstützung bieten zu können.

Der Freundeskreis bedankt sich ganz herzlich bei allen Mitwirkenden und Läufern, bei der SMV und den Organisationschefs Franziska Aichele und Samuel Müller, bei der Schulleitung des Otto-Hahn-Gymnasiums, sowie bei allen Spendern, die den Spendenlauf unterstützt und gefördert haben.

Klaus Schipke, Sebastian Eberhardt, Franziska Aichele, Laura Schettler, Rosmarie Küffner, Mario Lietzau (oben v.l.n.r.) Samuel Müller, Jana Schwarz (unten v.l.n.r.) Foto: Christina Kratzenberg
Klaus Schipke, Sebastian Eberhardt, Franziska Aichele, Laura Schettler, Rosmarie Küffner, Mario Lietzau (oben v.l.n.r.)
Samuel Müller, Jana Schwarz (unten v.l.n.r.)
Foto: Christina Kratzenberg

Drei syrische Familien haben am Samstag, dem 27. August 2016, zu einem „Café Syria“ ins katholische Gemeindehaus St. Monika in Ruit eingeladen; unterstützt wurden sie von Gabi und Benno Zeitler und Gertrud Binder.
Entstanden ist die Idee dazu im „Flüchtlingsdialog der Stadt Ostfildern“ im Juli dieses Jahres in einem Workshop, wo angeregt wurde, dass Asylbewerber eine Veranstaltung auf die Beine stellen, – analog zum „Café International“, das – sehr erfolgreich – 14tägig in Ruit in der Hummelbergstraße für Flüchtlinge und Einheimische von Helga und Willy Fritz organisiert wird.
Rabia (15) und Hatem (13) begleiteten Gertrud Binder beim Einkauf von Kaffee, Tee und weiteren Utensilien fürs Café. Beim anschließenden Eisessen zeigten die Jungen dann, wie gut sie schon deutsch sprechen.
Am Samstag um 13 Uhr stellte das Team acht Tische und 40 Stühle auf. Wer würde wohl kommen- bei 35 Grad, zur Ferienzeit? Bald zeigte sich: die Sorge war unbegründet, der Raum füllte sich zusehends, so dass zusätzliche Tische geholt werden mussten. Ulla Zitzler, die neue Vorsitzende des Freundeskreises, begrüßte die Anwesenden; weitere Mitglieder des Freundeskreises fanden sich ein, dazu Sprachlehrerinnen und Sprachlehrer, nicht zuletzt Einheimische, z. Bsp. ein Ehepaar aus Nellingen, das die Ankündigung gelesen hatte und neugierig geworden war, und natürlich syrische Mitbürgerinnen und –bürger neben Asylbewerbern aus der Schillerschule. Die Kuchen, von den Damen des Teams gebacken, fanden regen Zuspruch, aber der Kaffee blieb stehen, denn der „Renner“ des Nachmittags war der türkische Tee. „Heißer Tee ist gut bei Hitze!“sagten „unsere“ Syrer- und das war er auch.
Die Gäste gingen um 17 Uhr. Um 18 Uhr waren Raum und Küche wieder in der alten Ordnung. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschön an die katholische Gemeinde St. Monika, die uns die Räume zur Verfügung gestellt hat, besonders an Frau Siegel und vor allem dem Hausmeister, Herrn Philipp, für Rat und Tat.
Am Ende waren sich alle einig: Das nächste Café kommt bestimmt! Vermutlich werden es wieder die syrischen Familien bestreiten, vielleicht sogar mit Fladenbrot aus dem Lehmofen. Und womöglich gibt es auch einmal ein Café Afghanistan oder ein Café Afrika?
Dr. Gertrud Binder

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Viele Gäste drängten sich am 28. April am Buffet im Hof der Schillerschule in Ruit. Der Freundeskreis Asyl hatte die Flüchtlinge der Gemeinschaftsunterkunft und deren Nachbarn zum Frühlingsfest eingeladen.

Im Hof der ehemaligen Schule saßen Flüchtlinge verschiedener Nationen, deutsche und ausländische Ruiter sowie ehrenamtliche Helfer des Freundeskreises Asyl gemeinsam an langen Biertischen. Die lebhafte Unterhaltung wurde durch den Posaunenchor des CVJM Ruit klangvoll untermalt, der Kinderchor vom Christusbund Ruit sang und die Besucher fühlten sich auf dem Fest der Begegnung offensichtlich wohl. Dazu trug nicht zuletzt das internationale Buffet bei, das mit Köstlichkeiten aus aller Welt bestückt war, vornehmlich mit Speisen aus den Heimatländern der Flüchtlinge. Salate mit frischen Tomaten, Zwiebeln und Gurken, Bulgurgerichte, verschiedene Eintöpfe mit Blumenkohl, Hühnchen, Rindfleisch, Rosinen, Zitronen und orientalisch duftenden Gewürzen – so stellt man sich das Essen in Tausendundeiner Nacht vor.

Ahmad Fawad Noori und Mustafa Asghari sind zwei der insgesamt 100 Männer zwischen 18 und 50 Jahren, die seit Ende Januar in der Notunterkunft leben. Sie sind zwei der Köche, die ein Gericht aus ihrer afghanischen Heimat zubereitet haben. „Reis und Fleisch und Blumenkohl“ umschreibt Noori kurz die Zutaten der Speise, die in kürzester Zeit von den begeisterten Gästen verputzt wurde. Ebenso wie die anderen Gerichte, die von insgesamt drei Teams in den Küchen der evangelischen Kirche und des Christusbunds zubereitet werden durften. Die beiden 25 Jahre alten Männer sind aus Afghanistan geflohen und leben seit sechs Monaten in Deutschland. Beide lernen eifrig Deutsch. „Vier Tage in der Woche“, sagt Noori. Der studierte Elektrotechnikingenieur beherrscht die Sprache, wie sein Freund, bereits so gut, dass er mit Hilfe des Handys seinen Landsleuten abends „Nachhilfeunterricht“ gibt. Da sind die Tafeln der ehemaligen Schule praktisch. Nach den Zukunftsplänen befragt kam die Antwort prompt: „Erst Sprache, dann Arbeit.“

Oberbürgermeister Christof Bolay dankte in seinem Grußwort, das auf Arabisch übersetzt wurde, allen Nachbarn und Bewohnern, „die sich engagieren und eine bewundernswerte Arbeit leisten“, um diesen Menschen einen Start zu ermöglichen. Die Schillerschule sei als Unterkunft nicht perfekt, dennoch werde in Überlegungen mit dem Landratsamt die Nutzung auf Ende September verlängert. Auf Englisch hieß er alle Flüchtling willkommen, die nun ein Teil der Stadtgemeinschaft werden.

Die Männer sind in den ehemaligen Klassenzimmern mit jeweils 17 Personen untergebracht. Kochen ist in der Schule nicht möglich. Die Verpflegung kommt von den Maltesern, was, trotz Bemühungen, für Unzufriedenheit sorgte. Auf der anderen Seite geben die festen Essenszeiten eine gewisse Struktur. Auch die Turnhalle ist für die Männer ebenso ideal wie der überdachte Wandelgang, durch den man auch bei Wind und Wetter ins Freie kann. Gabi Zeitler vom Freundeskreis organisiert Sprachkurse für die Bewohner der Schillerschule. „Wir haben 25 Sprachbegleiter für elf Gruppen mit unterschiedlichem Niveau.“ Weitere Helfer zur Alltagsbegleitung, für den Sprachunterricht zur Freizeitgestaltung und zur Integration werden gesucht.

 Foto: Petra Bail
Foto: Petra Bail

Sporthosen, Trikots, T-Shirts, Trainingsoberteile und Stutzen beinhalteten 25 Sportpakete, die die Nellinger Fußballabteilung Flüchtlingen aus der Blumenhalle kürzlich zur Verfügung stellte. Bei der Spendenaktion waren das Senioren-Team und die A-Jugend beteiligt. Neben 25 Sportpaketen erhielten die fußballbegeisterten Neuankömmlingen auch Fußballschuhe, Schienbeinschoner und andere Trainingsutensilien, insgesamt über 300 Einzelteile. Seit Februar 2016 ist der TV Nellingen in Sachen Flüchtlingsarbeit aktiv und hieß zum Teil bis zu 17 Männer zwischen 18 und 35 Jahren aus über fünf Nationen als Trainingsgäste willkommen.

Erich Class, ehemaliger Jugend-Fußballtrainer des TV Nellingen, stellte den Kontakt zwischen der Flüchtlingsunterkunft Blumenhalle und der Fußballabteilung des TV Nellingen her. „Schnell waren es 16 oder 17 Spieler, die regelmäßig bei uns am Training teilnahmen“, erinnert sich Patrick Schibat, Spielführer der zweiten Nellinger Fußballmannschaft. Nachdem die Nachfrage doch größer wurde, organisierte der TVN für die Flüchtlinge zusätzlich zum gemeinsamen Mannschaftstraining die Möglichkeit, zweimal die Woche auf dem Kunstrasen im Scharnhauser Park die Kickstiefel zu schnüren.

Schnell war klar, dass die Jungs sich im Wettkampf mit anderen Mannschaften beweisen wollten. Und so lag es nahe, mit Unterstützung des Freundeskreises Asyl, ein Team beim diesjährigen Interkulturellen Fußballturnier „Tarka Cup“ in der Körschtalhalle in Scharnhausen zu melden. Patrick Schibat und Erich Class betreuten das Team. In vier Gruppenspielen konnten zwei Siege und zwei Niederlagen verzeichnet werden. „Leider sind wir mit sechs Punkten als Gruppendritter knapp ausgeschieden, aber den Jungs hat das Turnier super viel Spaß gemacht“, so Schibat. Für Juli ist in Kooperation mit der TVN Geschäftsstelle ein weiteres Integratives Fußballturnier im Rahmen der Nellinger Sportwoche angedacht.

Sobald klar sein wird, welche Flüchtlinge in Ostfildern sesshaft werden und eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten, können auch offizielle Spielerpässe beantragt werden. Bis dahin werden die Jungs mit regelmäßigen Trainingseinheiten fit gehalten. Der eine oder andere bringt in jedem Fall das Zeug mit früher oder später auch mal an der Tür der „Ersten“ anzuklopfen.

Kicker aus Gambia, Nigeria, Syrien und Afghanistan gingen für das Blumenhallen-Team beim diesjährigen Tarka-Cup an den Start. Betreut wurde die Mannschaft von Patrick Schibat (ganz links – stehend), Erich Class (zweiter von rechts – stehend) und Roland Bohusch (ganz rechts, stehend)

Zukunftskongreß Migration und Integration im Berliner Bundespresseamt: Ursula Zitzler hat in einem Bericht ihre Eindrücke von der Tagung zusammengefasst

Vollen Einsatz haben Mitglieder von Rotaract Esslingen und Innerwheel in der Vorweihnachtszeit für den Freundeskreis Asyl Ostfildern gebracht: Sie haben Plätzchen gebacken, Erdbeerpunsch gekocht und auf dem Esslinger Weihnachtsmarkt verkauft. Jetzt haben die Mitglieder der Vereinsvorsitzenden Andrea Koch-Widmann eine Spende in Höhe von 700 Euro mit einem symbolischen Scheck in der Notunterkunft Schillerschule in Ruit übergeben. Die Spende wird für Sprachsoftware-Lizenzen (Rosetta Stone) eingesetzt. Und die Flüchtlinge in der Schillerschule freuen sich zudem über gespendete Sport-Spiel-Geräte wie Volleyball, Springseile, Federball und Indiaca. Im Juli werden sich die beiden Clubs beim 24-Stunden-Paddeln auf dem Neckar beteiligen. Sie wollen ihre Teams mit Flüchtlingen verstärken. Ein tolles Angebot für einen guten Zweck! Der Freundeskreis Asyl Ostfildern dankt für den Einsatz und die Spenden.
Das Foto zeigt von links nach rechts Rainer Hauk, Alicia Schoy, Rebecca Althas, Johanna Dieter, Marliese Simon, Nelly Jellinghaus, Patricia Seidler (Foto Christina Kratzenberg)
Das Foto zeigt von links nach rechts Rainer Hauk, Alicia Schoy, Rebecca Althas, Johanna Dieter, Marliese Simon, Nelly Jellinghaus, Patricia Seidler
(Foto Christina Kratzenberg)

Im Zeichen der Musik und des Miteinanders stand die Nachbarschafts- und Willkommensfeier für die im Ostfilderner Stadtteil Scharnhausen lebenden Flüchtlinge am 16. Januar. „Wo immer Sie auch herkommen, Sie sind willkommen in unserer Stadt“, begrüßte Oberbürgermeister Christof Bolay die Flüchtlinge und äußerte Verständnis für die „sicher nicht leichte Entscheidung zur Flucht“. IMG_1530-3200
Gleich zwei Chöre und zwei syrische Musiker trugen zum Gelingen der vom Freundeskreis Asyl Ostfildern in Zusammenabeit mit der Stadt organisierten Veranstaltung bei. Temperamentvoll hatten die Kinder des Wasenäckerchors unter Leitung ihrer Lehrerin Damaris Grimm die rund 200 Gäste, darunter Flüchtlinge, Nachbarn, Vertreter der Stadt, der Kirchen und ehrenamtliche Helfer, in der Körschtalhalle auf die Feier eingestimmt. Stimmgewaltig schmetterten anschließend Flüchtlinge aus der Unterkunft in der Scharnhauser Jahnstraße gemeinsam mit Ehrenamtlichen den über mehrere Wochen eingeübten „Friendship Song“. Die Gäste waren begeistert und entließen Chorleiterin Inge Vedramini und ihre musikalischen Zöglinge nicht ohne eine Zugabe.IMG_1535-3200
Den Elan und das Engagement die beiden Koordinatorinnen der Unterkunft, Elisabeth Clasen und Gina Puzic, hob die Freundeskreisvorsitzende Andrea Koch-Widmann hervor. Mit „ihrer begeisternd ansteckenden Art“ hätten sie den Helferkreis für die knapp 80 Flüchtlinge zu einem tollen Team zusammengeschweißt, betonte sie. Auch in Scharnhausen zeige sich, dass aus den Alltagsbegegnungen zwischen Flüchtlingen und Helfern Freundschaften entstehen könnten. Bei den Nachbarn der Unterkunft warb sie um Verständnis, falls mal „etwas nicht rund laufen sollte“.

IMG_1542-3200Die Flüchtlinge, die neben Afghanistan und Pakistan vor allem aus Ländern Schwarzafrikas und Nordafrikas kommen, haben mit Unterstützung des Freundeskeises Asyl seit ihrer Ankunft Mitte November 2015 fleißig Deutsch gelernt. So konnten sie sich bei Kaffee und Kuchen mit ihren Nachbarn und den anderen Gästen, unter denen auch Flüchtlinge aus anderen Ostfilderner Stadtteilen waren, schon unterhalten.

IMG_1551-3200Für eine besondere musikalische Einlage sorgten die beiden jungen Syrer Sipan Mohammad und Aras Ibrahim mit traditionellen syrischen Liedern.

 

 

Bei intensiven Gesprächen und Diskussionen klang die Feier aus.

Eishockey 012016Der Freundeskreis Asyl wurde vom Vereinsvorstand des Stuttgarter Eishockeyclubs, den SEC Rebels, erneut zu einem Heimspiel eingeladen.

Für 12 Flüchtlinge aus der Unterkunft im Scharnhauser Park war es das erste Eishockey-Match, das sie live sehen durften. Lautstark haben die „neuen Fans“ der Rebels aus Syrien, dem Irak und Iran und aus Palästina „Ihre“ Mannschaft angefeuert! Alle waren mit großen Enthusiasmus dabei, so dass auch die Stammzuschauer der Stuttgart Rebels über so viel Power gestaunt haben.

Für alle bleibt der Abend an der Waldau in guter Erinnerung und eine schöne Abwechslung.