Auch beim diesjährigen Volkstrauertag, den die Stadt Ostfildern kürzlich in Scharnhausen beging, war wieder der Freundeskreis Asyl vertreten. Wie Sprecher Thomas Hüsson-Berenz sagte, war dieser Erinnerungstag über viele Jahre hinweg vor allem ein Blick in die deutsche Vergangenheit. Heute müsse man jedoch feststellen, dass Krieg und Gewalt nach Europa zurückgekehrt seien. Olexandr Kutynskyi erzählte, dass er von Donezk nach Kiew, dann von Kiew nach Deutschland vor dem Krieg geflohen sei. Die Ukrainer wollten keinen Krieg – und müssten trotzdem den Kampf gegen die russischen Aggression führen. Das sei eine große Tragödie. Olexandr Babenko berichtete, wie er sich nie hätte vorstellen können, dass der Krieg in seine Stadt, nach Charkiw, käme. Sein Vater sei Ukrainer, seine Mutter Russin gewesen und er hatte viele freundschaftliche Kontakte zu russischen Kommilitonen. Seine Hoffnung, dass der Krieg schnell beendet würde, habe sich nicht erfüllt. Sein Schlusswort: „Wir sind gegen den Krieg, und wir wollen, dass unsere Kinder und Enkelkinder in Frieden unter einem friedlichen Himmel leben“. Anschließend legten Kutynskyi und Babenko den Erinnerungskranz der Stadt Ostfildern nieder.