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Newsletter Nr. 3/2019
09.10.2019
Sehr geehrte Damen und Herren, lieber Freundeskreis,
der Herbst ist eingetroffen und mit ihm auch zahlreiche Kirben rund um Ostfildern. Auf den Kirben in Kemnat und Nellingen werden wir mit einem Informationsstand vertreten sein, hierzu wollen wir Sie herzlich einladen. Weitere aktuelle Neuigkeiten und Termine rund um den Freundeskreis Asyl Ostfildern finden Sie in diesem Newsletter:

Aktuell: Einladung zur Eröffnung der Fotoausstellung mit Nachbarschaftsfest in der Maybachstraße am 12. Oktober

Aus einem Fotoprojekt zur Verschönerung der Gemeinschaftsräume ist eine eindrucksvolle Dokumentation über das Leben der Bewohnerinnen und Bewohner der städtischen Anschlussunterkunft in der Maybachstraße in Ostfildern-Nellingen geworden. Dort leben in drei Häusern über 100 geflüchtete Menschen, darunter viele Familien mit Kindern. Sie kommen aus Afghanistan, Syrien, dem Irak, dem Iran, Nigeria oder Russland. Die Fotografin Christina Kratzenberg fotografierte die Menschen in den unterschiedlichsten Situationen, beim Deutschkurs, beim Lernen oder Kochen, beim Gespräch mit ihren Mentorinnen und Mentoren, beim Erlernen des Radfahrens. Das entstandene Vertrauen zwischen Fotografin und den geflüchteten Menschen wird in den Bildern deutlich. Insgesamt fünfzehn großformatige Fotos schmücken nun die Gemeinschaftsräume und das Büro der Sozialarbeiterin. Das Projekt wurde von der Deutschen Automobiltreuhand GmbH sowie im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend unterstützt.
ausstellung
Oberbürgermeister Christof Bolay wird die Fotoausstellung und das anschließende Nachbarschaftsfest am Samstag, den 12. Oktober um 14 Uhr eröffnen. Bewohnerinnen und Bewohner, ihre Familien und Freunde, Nachbarn, Mentorinnen und Mentoren sowie die interessierte Öffentlichkeit und Medienvertreter sind dazu herzlich eingeladen.
Zeit: Samstag, 12. Oktober um 14 Uhr
Ort: Maybachstraße 9/1 in Nellingen

Termine

20. Oktober
Beteiligung an der Kirbe in Kemnat
27. Oktober
Beteiligung an der Kirbe in Nellingen
kalender

Jobcafé startet wieder - Sprachcafé und Nähwerkstatt

Nach einer Pause startet am Montag, den 28. Oktober wieder das Jobcafé im Rahmen der IBUS-Lernwerkstatt in der Hindenburgstraße 47 in Nellingen. Montags von 15.30 bis 18 Uhr erhalten Geflüchtete Unterstützung bei der Suche nach Ausbildungs-und Arbeitsplätzen und dem Verfassen von Bewerbungen. Bis zum Jahresende wird es bei entsprechender Nachfrage jeden Montag angeboten.
Im Sprachcafé am gleichen Ort können Geflüchtete mit Hilfe ehrenamtlicher Betreuer und der onlinebasierten Sprachsoftware Rosetta Stone ihre Deutschkenntnisse verbessern. Dieses wird mittwochs von 14 bis 18 Uhr angeboten.
Die Nähwerkstatt soll geflüchtete Frauen dabei unterstützen, auch außerhalb der Familie aktiv zu werden und bietet die Möglichkeit zur Begegnung mit anderen Frauen. Ehrenamtliche Nählehrerinnen begleiten dieses Angebot immer freitags von 15 bis 17 Uhr.
Café Syria in Ruit Alle drei bis sechs Monate laden syrische Familien die Bürger der Stadt Ostfildern zum Café Syria ins Katholische Gemeindehaus im Stadtteil Ruit (Narzissenweg 17) ein. Nächster Termin:
9. November von 17 bis 19 Uhr

Termine der Cafés

Café International in Ruit
Alle zwei Wochen mittwochs findet das Café International in den Räumen des Christus-bundes in der Hummel-bergstraße 8 in Ruit statt. Bei Kaffee und Kuchen begegnen sich Flüchtlinge und andere Ostfilderner Bürger im Gespräch.
Termin: 14-tägig (jeweils am 2. und 4. Mittwoch im Monat) von 17 bis 19 Uhr
Nächste Termine:
23. Oktober, 13. November
Café International Nellingen
Das Café International in Nellingen findet immer am dritten Mittwoch im Monat von 17:30 bis 19:30 Uhr in der evangelisch-methodischen Versöhnungskirche in der Uhlandstr. 85 statt. Bei Kaffee und Kuchen sowie Fingerfood und Apfelsaft von der Apfelsaftaktion der Evangelischen Kirche besteht Gelegenheit zur Begegnung und dem Austausch mit geflüchteten Menschen.
Nächster Termin: 16. Oktober

Veranstaltungen: Neue Gesetze im Flüchtlingsbereich

Mit der Verabschiedung des „Migrationspakets“ am 7. Juni hat die Bundesregierung umfangreiche neue Regelungen im Bereich Flüchtlinge und Migration beschlossen. Die meisten dieser neuen Gesetze sind bereits in Kraft getreten. Ausführlich vorgestellt werden die Regelungen, die für die Praxis der Flüchtlingsarbeit vor Ort besonders relevant sind. Hierzu gehören die neue „Duldung für Personen mit ungeklärter Identität“ sowie die Änderungen bei der Ausbildungsduldung und die neu eingeführte Beschäftigungsduldung wie auch die für die Integrationspraxis wichtigen Neuregelungen im Bereich der Sprachförderung, der Ausbildungsförderung und der Sozialleistungen. Im Überblick vorgestellt werden weitere Regelungen des „Geordnete Rückkehr-Gesetzes“ in den Bereichen Unterbringung, Haft, Abschiebung und Ausweisung.
Termine und Orte:
Dienstag, 15.10.2019, 18.00 – 21.00 Uhr, Nürtingen, Alte Seegrasspinnerei, Plochingerstr. 14
Dienstag, 22.10.2019, 18.00 – 21.00 Uhr, Plochingen, Begegnungszentrum für Integration und Migration, Im Markt 8
Montag, 11.11.2019, 18.00 – 21.00 Uhr, Ostfildern, Stadthaus (Scharnhauser Park), Großer Saal 3. OG
Referent: Andreas Linder (AWO Kreisverband Esslingen)
Anmeldung: Bis jeweils 7 Tage davor unter bildung@awo-es.de.
Kosten: Hauptamtliche: 30 Euro, Ehrenamtliche 15 Euro (11.11. Ehrenamtliche kostenfrei)
AWO Kreisverband Esslingen in Kooperation mit Caritas Neckar-Alb-Fils, Begegnungszentrum Integration und Migration Plochingen, Bildungsnetzwerk Fildern.

Mentoren gesucht

Für das von der Bürgerstitung, dem Freundeskreis Asyl und der Stadt Ostfildern getragene Mentoring-Programm werden Mentorinnen und Mentoren gesucht. Mentoring bedeutet keine Dauerverpflichtung, sondern lässt sich individuell und an den eigenen zeitlichen Möglichkeiten und Interessen orientiert gestalten. Da geht es mal um die Vorbereitung auf eine Sprachprüfung, um Unterstützung für die Berufsschule für junge Männer oder Frauen, um die Begleitung von Frauen zu Terminen, um das Lernen von Fachbegriffen oder um Unterstützung bei der Jobsuche. Sarah Naaseh, die Koordinatorin des Mentoring-Programms, sorgt dafür, dass die Chemie zwischen Mentor/in und Mentee stimmt und steht beratend zur Verfügung.
Kontakt unter 0178/8255337 sowie
mentoring.buergerstiftung@outlook.de.

Neue Familien in Ostfildern

Am 2. September sind vier syrische Flüchtingsfamilien mit insgesamt 22 Personen in Ostfildern eingetroffen. Sie kamen als Kontingentflüchtlinge - nach einem kurzen Aufenthalt im hessischen Friedland - direkt aus einem Flüchtlingslager im Libanon. Der Freundeskreis Asyl hat in enger Zusammenarbeit mit Sarah Naaseh, der Koordinatorin des Mentoring-Programms, die Familien am Ankunftstag willkommen geheißen und sie seither begleitet und unterstützt. Da ging es um ehrenamtlichen Deutschunterricht, der kurz nach der Ankunft begonnen werden konnte, um Alltagsbegleitung, um die Organisation und Begleitung zu Arztterminen, die Versorgung mit Kleidung und Decken sowie mit Fahrrädern, Haushaltsgegenständen sowie Möbeln.
Weiterhin werden Mentorinnen oder Mentoren gesucht, die eine der Familien oder eines der Kinder beim Einleben begleiten. Es wäre gut, wenn sich in den Stadtteilen weitere Unterstützer fänden: In Kemnat lebt eine Familie mit einem Jungen im Alter von 17, einem Zwillingspaar von 16 Jahren, einem Siebenjährigen und einem Sechsjährigen. Zu einer weiteren Familie in Kemnat zählen eine 22jährige Tochter, ein zwanzigjähriger Sohn, eine Sechzehnjährige, ein Dreizehnjähriger und ein Fünfjähriger. In Nellingen wohnen zwei Familien mit jeweils zwei Kindern im Alter von zwei und vier bzw. fünf Jahren. Wer die Familien unterstützen möchte, meldet sich bitte bei Sarah Naaseh, der Koordinatorin des Mentorin-Programms unter 0178/8255337 sowie mentoring.buergerstiftung@outlook.de.

Netze BW spendet 1.500 Euro

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Etwas aus der Portokasse bezahlen – diese Redewendung kann durchaus positiv genommen werden. Wie im Falle der Netze BW-Aktion „Zählerstand online erfassen“, bei der in Ostfildern über 4.000 Euro zusammenkamen. Der Betrag wurde aufgeteilt und kam drei Ostfilderner Initiativen zugute. Den dritten Scheck über 1.500 Euro übergab Petra Schweizer von der Netze BW am 26. August dem Freundeskreis Asyl. Ursula Zitzler freut sich: „Jeder zusätzliche Euro, der unsere Arbeit unterstützt, ist natürlich sehr willkommen.“ Zitzler bedankt sich bei allen Haushalten, die ihren Zählerstand online mitgeteilt und somit zur Spende beigetragen hatten.

Laptops für Geflüchtete gesucht

Der Umgang mit Rechnern ist heutzutage unverzichtbar. Dies gilt auch für geflüchtete Menschen, die auf dem Weg der Integration vorankommen wollen. Viele von ihnen benötigen inzwischen für Schule, Ausbildung oder Studium ein Notebook. Daher bittet der Freundeskreis Asyl Ostfildern Privatleute und Firmen, ihre nicht mehr benötigen Geräte zu spenden. Kontaktperson beim Freundeskreis Asyl ist das Vorstandsmitglied Frank Gärtner. Wer ein Gerät für Schule, Ausbildung, Studium oder Fortschritte bei der Integration benötigt, kann sich ebenfalls bei Frank Gärtner vormerken lassen, bis ein entsprechendes Gerät gespendet wurde.

Bericht aus dem Café Syria

"Eine offene, sehr kommunikative Atmosphäre und wie immer leckeres Essen, darunter Gegrilltes, kennzeichnete das Café Syria am 6. Juli im Katholischen Gemeindehaus in Ruit. Bei dieser Gelegenheit berichtete die Syrerin Siba Naddaf über die gute Unterstützung, die sie in Deutschland als Rollstuhlfahrerin erhält. (Foto: Ursula Zitzler)
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Kunstangebot in der Flüchtlingsunterkunft Nellingen

Im Zeitraum vom 13.04. bis zum 06.07.2019 fand ein Kreativangebot für die Kinder der Flüchtlingsunterkunft in der Maybachstraße statt. Die beiden Studentinnen der Kunsttherapie, Letizia Calà und Hannah Appenzeller, boten dabei an sieben Nachmittagen Gestaltungsmöglichkeiten rund um das Thema „Haus“ an. Beherzigt wurde dabei der Kontakt zum eigenen „Heimatgefühl“ auf nonverbaler Ebene. Durch die Vielfältigkeit der Materialien und das gemeinsame Gestalten fand eine Begegnung auf Augenhöhe statt, sodass viele Kinder in einer großen Altersspanne erreicht werden konnten. Das individuelle Arbeiten innerhalb der Gruppe ermöglichte es den Kindern, sich mit eigenen Interessen und Bedürfnissen künstlerisch, aber auch erzählerisch auseinanderzusetzen. Mithilfe eines offenen Konzeptes im Hier und Jetzt konnte Raum für eine Struktur geschaffen werden, die von Vorüberlegungen abweichen durfte und die Mitgestaltung der Projektteilnehmer begrüßte. Die Schaffung von Beziehung spielte als wesentliches Ziel des Projektes eine zentrale Rolle, wodurch das Vertrauen zueinander gestärkt und Handlungsräume erweitert werden konnten.Finanziert wurde das Projekt vom Freundeskreis Asyl Ostfildern, die Malteser waren ebenfalls beteiligt. Wir prüfen derzeit, wie und in welcher Form ein solches Angebot für Kinder verstetigt werden könnte.

Ratgeber für Flüchtlingshelfer und -Betreuer

Das JuraForum.de hat einen ausführlichen Ratgeber für Flüchtlingshelfer und –Betreuer veröffentlicht.
Dieser Ratgeber richtet sich an Flüchtlingshelfer und -betreuer. Er beschreibt in einfachen Worten, was diese zum Thema Asyl in Deutschland wissen sollten. Wichtige Themen für anerkannte Asylbewerber sind vor allem die „Familienzusammenführung“ und das „Arbeiten in Deutschland“. Einen Mittelpunkt bilden auch die 14 praxisnahen kostenlosen Muster.

Rückblick auf das Sommerfest am 13. Juli

Am Samstag, den 13. Juli von 15 bis 18 Uhr luden die drei Träger des Mentoring-Projekts für geflüchtete Menschen, die Bürgerstiftung, der Freundeskreis Asyl und die Stadt Ostfildern, zu einem Sommerfest in Nellingen. Zahlreiche Mentorinnen und Mentoren sowie deren Mentees, Ehrenamtliche, Geflüchtete und Neubürger, Nachbarn sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger nutzen bei schönem Wetter die Gelegenheit, sich zu informieren und auszutauschen. Oberbürgermeister Christof Bolay begrüßte die Gäste im Klosterhof in Nellingen (vor der Alten Propstei, von wo es dann zum Theaterstück der Jugendbühne Ostfildern ging, in welchem zwölf Darsteller aus acht Nationen Ängste, Sorgen und Hoffnungen unterschiedlichster Menschen anschaulich in Szene setzten.
Insbesondere Kinder machten anschließend Gebrauch von unterschiedlichsten Angeboten wie bereitgestellte Spiel-, Bastel- und Schminktischen sowie einem vom OL-Team-Filder organisierten Orientierungslauf in der Umgebung. Erwachsene hatten im Rahmen des Projekts "Sei mein Nachbar" Gelegenheit, sich auf zwei roten Sesseln über aktuelle Themen auszutauschen, beim Projekt "Ich, Ostfildern!" ihre Vorstellungen oder Erfahrungen des Lebens in der Stadt zu zeichnen oder ihr Wissen bei einem anschaulichen und unterhaltsamen Grundgesetz-Quiz zu messen.
Andrea Koch-Widmann der städtischen Stabsstelle Integration zog dank der vielen Besucher und deren regem Austausch ein sehr positives Fazit zum sozialen Zusammenhalt in der Stadt.
sommerfest
Weitere Bilder sind hier veröffentlicht. Fotos: Andrea Koch-Widmann
Portrait Geflüchteter
An dieser Stelle wollen wir jeweils einen Geflüchteten oder eine Geflüchtete vorstellen, der oder die von Ehrenamtlichen des Freundeskreises Asyl Ostfildern begleitet wird. Gerne nehmen wir hierfür Vorschläge oder ganze Geschichten von Ihnen auf, wenden Sie sich bitte an internekommunikation@fkasyl-ostfildern.de
Heute: Portrait zweier Ehrenamtlicher
Helga und Willi Fritz sprechen über ihre Erfahrungen mit der Integration:

„Rechten und Neonazis keinen Raum bieten“

HelgaWilliFritz
Seit über vier Jahren organisieren Helga und Willi Fritz mit einem Mitarbeiterteam das Café International in Ruit. Zweimal im Monat treffen sich mittwochnachmittags Neu- und Altbürger in den Räumen des Christusbundes in der Hummelbergstraße. Das Ehepaar Fritz unterstützt neben dem Café auch eine ganze Reihe von Geflüchteten, darunter zahlreiche Männer aus Afghanistan.
Helga Fritz unterrichtet zudem geflüchtete Frauen in einem Kommunikationskurs. Ulla Zitzler sprach mit ihnen über ihre Erfahrungen in der Flüchtlingsarbeit.

Was gab den Ausschlag, ein solches Café anzubieten?
Beim Deutschunterricht in der Unterkunft in der Brunnwiesenstraße entstand die Idee, Sprache in einem schöneren Umfeld zu vermitteln sowie Kaffee und Kuchen anzubieten. So kamen wir auf die Hummelbergstraße.

Welche Menschen kommen vor allem?
Anfangs kamen nur junge Männer aus aus Syrien, Afghanistan, Pakistan, aus Nigeria, Togo, Gambia oder auch mal ein Chinese. Als die unmittelbar benachbarte Schillerschule als Unterkunft diente, waren oft über 100 Gäste im Café International. Inzwischen kommen einige Familien mit Kindern, darunter türkische Familien und weniger junge Männer. Und es gibt eine ganze Reihe von Stammgästen.

Welche Themen beschäftigen die Besucher?
Da geht es um Bleibemöglichkeiten in Deutschland, um die Anerkennung als Flüchtling, um Ausbildung, Arbeit sowie um die Wohnungssuche. Anfangs suchten viele Hilfe bei gesundheitlichen Problemen – und sie erwarteten von uns die Unterstützung von Sozialarbeitern.

Was hat sich in den letzten vier Jahren verändert?
Die Besucherzahl ist zurückgegangen, etwa auf den Stand beim Start des Cafés. Es kommen jetzt 30 bis 40 Gäste. Und es geht jetzt vermehrt um die Themen Arbeit, Schule und Wohnung.

Längst hat sich das Café International zu einer Institution entwickeltund „Ableger“ in anderen Stadtteilen Ostfilderns bekommen. Bis zur Schließung der Unterkunft gab es auch ein solches Angebot in Scharnhausen, das Otto-Hahn-Gymnasium hat über ein Schuljahr das Café Vielfalt angeboten, seit August 2016 gibt es das Café Syria und seit März 2017 das Café International in Nellingen. Wie seht Ihr den Bedarf für solche Treffpunkte in der Zukunft?
Das wird sich zeigen. Der Bedarf zu kommunizieren und sich zu begegnen ist vorhanden. Falls es weniger Nachfrage gibt, werden wir das Café in größeren zeitlichen Abständen anbieten.

Wie viele Menschen betreut Ihr? Wo stehen diese?
Ursprünglich haben wir elf Männer aus Afghanistan betreut, inzwischen sind es noch sechs oder sieben; vier davon sind anerkannt. Wir haben die Männer durch die Unterkünfte begleitet: von der Schillerschule in die Daimlerstraße bis nach Kemnat. Und wir haben es leider immer wieder erlebt, dass Geflüchtete plötzlich – ohne vorherige Information – in andere Unterkünfte oder in andere Gemeinden verlegt wurden.

Was sind Eure Erfahrungen mit der Integration?
Der Anfang war einfach. Jetzt wird es mitunter richtig schwierig. Manche bräuchten nun unterschiedliche Helfer; andere kommen mit den Freiheiten hierzulande nicht zurecht, da ihnen die familiäre Anbindung fehlt.
Und wir als Ehrenamtliche ziehen viel Kraft aus dem christlichen Glauben, der uns und unser Engagement trägt.

Was wünscht Ihr Euch für die Zukunft?
Wir werden versuchen, die Kontakte zu halten. Wir wünschen uns, dass es – auch bei den Behörden – mit der Integration besser funktionieren wird. Und wir hoffen, dass in unserem Land die Spaltung nicht noch mehr zunimmt. Rechten und Neonazis dürfen wir keinen Raum bieten. Hier kann Erziehung viel bewirken.
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